In der Medizin wurde Lavendel erstmal von Pedanios Dioskurides erwähnt, in der von ihm verfassten Materia Medica. Später beriefen sich weitere grosse Mediziner auf den Lavendel, so auch Abū Alī al-Husain ibn Abdullāh ibn Sīnā, Avicenna genannt, in seinem Canon Medicinae (1027).
Vorkommen: Obwohl für viele Frankreich als das Land des Lavendels angesehen wird, ist der Anbau heute fast über die gesamte Welt verteilt. England, Japan, Tasmanien, Ungarn, im Süden der Krim, Norditalien, Spanien und Teilen der USA.
Die Anwendung
von Lavendel hat sich im Lauf der Jahrhunderte stark
verändert. Vom Balsam für Mumifizierungen über Lavendelsträusse
um die Pest abzuwehren, reichten sie bis zu Tinkturen bei
Verbrennungen und Entzündungen. Mit der Kunst der Destillation und
der Parfümherstellung erhielt Lavendel einen unverrückbaren Platz
bis in unsere Zeit.
Heute ist Lavendel ein beliebtes Hausmittel. Es wird sowohl bei
Kopfschmerzen als auch bei Insektenstichen, bei Akne und Sonnenbrand
verwendet und hilft noch immer bei kleinen Brandwunden um eine
schnelle Abheilung zu begünstigen.
Ebenso ist Lavendel ein guter Helfer bei der Grippe und weiteren
Infektionskrankheiten der Atmenwege. Zur Anwendung können sie einen
Raumspray herstellen oder eine Duftlampe verwenden oder wenn sie ihr
eignes Fläschchen haben, das niemand anderer benutzt, auch direkt
daran riechen und "inhalieren".
Lavendel im Augenkissen
Für die Inlays wird
getrockneter Lavendel verwendet. Sein Duft unterstützt und verstärkt
die Wirkung des Augenkissens bei Schlaflosigkeit und
Einschlafproblemen. Du
gewöhnst dich sehr schnell an diesen Duft und nimmst ihn kaum oder
gar nicht mehr wahr, obwohl er noch da ist und seine beruhigende, ausgleichende
Wirkung entfaltet. Wird das Augenkissen leicht gewärmt durch
deine Körperwärme, intensiviert sich der Duft ein wenig mehr. Das
geschieht auch, wenn du es mit den Händen leicht walkst.
Lavendel ist nicht gleich Lavendel
Unterschieden werden drei grosse Lavendelsorten.
Lavedula officininalis, auch unter den Bezeichnungen Lavendula vera oder Lavendula augustifolia bekannt, wird die grösste Heilkraft nachgesagt. Seine natürliche Heimat liegt in Höhen ab 1000 bis 2000 Meter. Sein Duft ist fein und süss mit wenig Kampfer. Er ist der Kleinste, mit einer Höhe von 60 cm.
Spik Lavendel (Lavendula latifolia) ist ein kräftig wachsender Strauch mit einer Höhe von 80-90 cm und einer grossen Ausbeute an ätherischem Öl. Sein Duft ist kampferartig und krautig. Diesem hohen Kampferanteil verdankt er seine Beliebtheit in der Aromatherapie bei der Behandlung von Bronchialleiden.
Lavandin (Lavendula intermedia oder L. Hybrida) Seine Höhe variiert von 40 cm bis zu 1 Meter. Sein Duft hat ein leicht kampferartiges Aroma. Die Ölerträge sind wesentlich höher als die der anderen Sorten, jedoch mit einem geringeren Estergehalt. Er wird vorwiegend in der Parfümherstellung verwendet. Leider wird Lavandin auch verwendet um andere Lavendelöle zu verschneiden, also um ein teureres Lavendelöl mit einem billigeren zu vermischen.
Vorsicht: Lavendel gibt es auch als ätherisches Öl. Hier ist Vorsicht geboten, denn die meisten ätherischen Öle, wenn sie pur auf Haut und Schleimhäute aufgetragen werden, können stark reizende Wirkungen haben. Informieren Sie sich deshalb gründlich, bevor Sie ätherische Öle anwenden.
Vermeiden Sie auf jeden Fall den Kontakt mit den Augen. Verwenden Sie deshalb nie ätherische Öle in Verbindung mit Augenkissen, auch kein ätherisches Lavendelöl.